Die Erfindung des Sandwiches
Der beliebte Snack geht zurück auf den britischen Staatsmann John Montagu, den 4. Earl einer kleinen Stadt in der Grafschaft Kent namens Sandwich. Montagu war ein leidenschaftlicher Kartenspieler, der über seiner Passion sogar das Essen vernachlässigte. Der Legende nach war er 1762 einmal so in ein Spiel vertieft, dass er keine Lust hatte, es zu unterbrechen, um seine Mahlzeit einzunehmen. Er ließ sich das Essen, das aus einer Scheibe gesalzenen Rindfleischs bestand, lieber mundgerecht zwischen zwei Scheiben Toast servieren. Einem der Mitspieler gefiel die Idee so gut, dass er ebenfalls ein „Brot wie Sandwich“ verlangte. Zur Rettung der Ehre Montagus wies dessen Biograph Rodger diese Darstellung später als böswilligen Klatsch zurück. Der Earl habe seine Zeit nicht beim Kartenspiel vertrödelt, sondern sei im Gegenteil überaus fleißig gewesen, so dass er sich den Imbiss habe servieren lassen, um seine Arbeit nicht unterbrechen zu müssen. Zuerst galten die Sandwiches als Snack für abendliche Männergesellschaften. Erst nach Jahren, etwa gegen Ende des 18. Jahrhunderts, wurden sie „gesellschaftsfähig“ und als eine auch für die Damenwelt angemessene kleine Mahlzeit akzeptiert.
Die ersten Sandwiches waren noch ziemlich karg. Eines der frühesten Rezepte stammt von Charlotte Mason. Sie empfahl, einige dünne Scheiben Rindfleisch zwischen zwei gebutterte Brotscheiben zu legen. Als Varianten nannte sie gekochten Schinken oder Kalbfleisch. So begann der Siegeszug des Sandwiches. Mit der Zeit wurden die Rezepte immer opulenter und raffinierter. Salat, Soßen und verschiedene andere Zutaten ergänzten das ursprünglich recht bescheidene Mahl. Heute kann man Sandwiches überall kaufen und sie sind neben Dönern und Hamburgern – die ja im Prinzip auch auf dem Sandwich-Prinzip basieren – ein beliebter, zu jeder Zeit verfügbarer Snack. Ob fertig zubereitet oder individuell in spezialisierten Schnellimbissketten wie Subway, Pret a Manger oder Jimmy John’s nach Ihren Wünschen zusammengestellt – ein Sandwich ist eine Zwischenmahlzeit für den kleinen Hunger.
Für jeden Geschmack
Obwohl Sie Ihr Sandwich natürlich ganz nach persönlichen Vorlieben und Geschmack belegen können, gibt es doch ein paar bewährte und klassische Rezepte.
Cucumber Sandwich
Eines der simpelsten, aber zugleich berühmtesten Sandwiches ist das englische -Gurkensandwich. Es wird traditionell zum 5 o’clock tea gereicht. Es besteht aus gesalzenen, mit etwas Zitrone beträufelten Gurkenscheiben zwischen zwei gebutterten Weißbrotscheiben, von denen die Rinde entfernt wurde.
Club Sandwich
Aus den USA stammt diese Variante. Dieses Sandwich besteht aus mehreren Lagen von mit Mayonnaise bestrichenem geröstetem Toastbrot, das mit Hühnerbrust, Kopfsalat, Tomaten und gebratenem Speck belegt wird. Danach schneidet man es diagonal in der Mitte durch, so dass zwei Dreiecke entstehen. Zahnstocher halten das Ganze zusammen.
Tramezzino
Die italienische Variante des Sandwichs heißt Tramezzino. Es stammt ursprünglich aus Turin, ist aber mittlerweile in ganz Italien verbreitet. Das verwendetet Weißbrot ist noch feinporiger und weicher als Toastbrot und hat von Natur aus keine Rinde. Als Belag kann fast alles verwendet werden, so auch Meeresfrüchte oder Gemüse. Manchmal werden die Tramezzini auch in speziellen Gerätschaften getoastet.
Croque
In Frankreich können Sie in jedem Bistro ein Croque genießen. Der Croque Monsieur besteht aus Kochschinken und Käse, die oberste Toastbrotscheibe wird zusätzlich noch einmal mit Käse belegt, dann wird das Ganze überbacken. Die Croque Madame Variante beinhaltet noch dazu ein Spiegelei.
Das perfekte Sandwich
Ein Sandwich zuzubereiten ist ganz einfach, jedoch sollten Sie trotz alledem ein paar Dinge beachten. Gut geeignet als Ausgangsmaterial ist feinporiges Toastbrot aus Weizenmehl, eventuell auch Vollkorntoast. Bevor Sie die Brotscheiben belegen, rollen Sie sie mit der Kuchenrolle flach, so dass die Luft aus den Poren entweicht. Aber aufpassen, dass die Scheiben nicht zerbröseln! Danach bestreichen Sie die Scheiben ganz nach Ihrem persönlichem Geschmack mit Remoulade, Butter, Mayonnaise oder Kräuterfrischkäse. Dies sorgt nicht nur für Geschmack, sondern verhindert auch das, dass das Brot durch die Beigabe von Tomaten oder anderen feuchten Zutaten durchweicht.
Auf ein Sandwich gehören in der Regel ein paar Salatblätter. Besonders knackig ist Eisbergsalat, aber auch Kopfsalat eignet sich sehr gut. Dabei sollten Sie unbedingt darauf achten, dass die Salatblätter nach dem Waschen absolut trocken sind. Am besten eignet sich dafür eine Salatschleuder, alternativ können Sie sie auch zwischen zwei Küchenhandtücher legen. Sie sollten die Zutaten immer so wählen und schichten, dass Sie leicht aneinander haften, denn nur so lässt sich das Sandwich bequem aus der Hand essen. So sollten beispielsweise Gurken, Tomaten oder Salat nie direkt aufeinander zu liegen kommen, sondern immer dünn mit Soße bestrichen werden. Nur so ist es gewährleistet, dass das Sandwich nicht auseinanderfällt. Zum besseren Zusammenhalt sollten Sie das Sandwich nach Fertigstellung leicht zusammendrücken, danach schneiden Sie mit einem scharfen Messer die Ränder gerade.
Eine leckere Variation sind warme Sandwichs, die Sie in einem speziellen Sandwichmaker herstellen können. Dabei kommt in der Regel Käse zum Einsatz, der durch die Wärme des Toasters und in Verbindung mit Schinken oder Salami besonders lecker schmeckt. Hierbei sollten Sie auf Käse zurückgreifen, der mindestens 40% Fett in der Trockenmasse enthält, da dieser besonders gut schmilzt.
Fertige Sandwiches – was gilt es zu beachten?
Manchmal muss es schnell gehen. Wenn die Termine drängen und die Zeit kaum für einen Kaffee reicht, ist ein fertiges Sandwich eine gute Alternative zu Frühstück, Snack, Mittag- oder Abendessen. Die Auswahl der Geschmacksrichtungen und Anbieter ist wirklich riesengroß.
Das A und O ist natürlich die Frische. Schlappe Salatblätter, angetrockneter Käse oder verfärbte Wurstscheiben sind ein Hinweis darauf, dass das Sandwich schon vor einer ganzen Weile zubereitet wurde – solche unappetitlichen Exemplare sollten tunlichst gemieden werden. Bei fertig abgepackten Sandwiches, die oft im Kühlregal im Supermarkt zu finden sind, muss unbedingt auf das Haltbarkeitsdatum geachtet werden. Ein allzulange in der Zukunft liegendes Verfallsdatum deutet unweigerlich darauf hin, dass hier Konservierungsstoffe und andere chemische Substanzen mit im Spiel sind. Das Haltbarkeitsdatum allein sagt aber noch nichts über die Frische aus. Deshalb sollte unbedingt auch das Herstellungsdatum auf der Verpackung mit angegeben sein, nur so können Sie sicher sein, auch wirklich frische Ware zu erhalten. Achten Sie bei fertig abgepackten Sandwiches unbedingt auf die Inhaltsstoffe. Nicht zu empfehlen sind Snacks mit allzu vielen Angaben, die auf Geschmacksverstärker, Farb- oder Konservierungsstoffe hinweisen. Kalorien- und Nährwertangaben sollten zwecks Transparenz ebenfalls auf der Packung zu finden sein.